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13. April: Frühjahrs-Kreissynode in Potsdam

Unter bewährter Leitung von Präses Britta Hüttner und dem Präsidium tagte am 13. April die Frühjahrssynode des Kirchenkreises Potsdam in der Erlöserkirche.

Ein Schwerpunkt war die Diskussion um eine mögliche Änderung der Struktur des Kirchenkreises Potsdam. Einen Prüfauftrag dazu hatte die Herbstsynode im Jahr 2023 dem federführenden Strukturausschuss mit dem Vorsitzenden Pfarrer Tobias Ziemann und dem Kreiskirchenrat erteilt.

Beide Gremien tagten mit verschiedenen Untergruppen, eine Steuerungsgruppe mit einer externen Beraterin begleitete und strukturierte den Prozess und die Gemeinden wurden gebeten, ihre Fragen und Themen in den Prozess einzuspeisen.

Weil es ein wichtiges Thema ist, wurden zur Tagung der Synode alle Gemeinden eingeladen, zusätzlich zu den gewählten Vertreterinnen und Vertretern je zwei weitere Personen als Teilnehmende zu benennen.

Drei Expert:innen - Pröpstin Dr. Christina-Maria Bammel, Oberkonsistorialrätin Heike Koster und Superintendent i.R. Berthold Höcker - gaben zunächst kurze Impulse, bevor folgende Themen in drei Workshops diskutiert wurden:
„Juristische Fragen und Antworten zur Gestaltung eines Kirchenkreises als Gesamtkirchengemeinde“, „Theologische Fragen und Antworten zum Kirchenkreis als Gesamtkirchengemeinde“  und
„Chancen und Risiken bei der Gestaltung eines Kirchenkreises als Gesamtkirchengemeinde“.

Nach Aussprache und Diskussion fasste die Synode mit großer Mehrheit den nachstehenden Beschluss: „Die Kreissynode beschließt, bis zur Frühjahrssynode 2025 ein Konzept zur Bildung einer Gesamtkirchengemeinde ohne Kirchenkreis unter Federführung des KSA und unter breiter Beteiligung der Gemeindeglieder zu erarbeiten.“

Ein weiteres Thema war die Gendersensibilität.

Nach Impulsen von Julia Daser (Evangelische Hochschule Berlin) und Toni Marer (Landesjugendring) wurden verschiedene Empfehlungen auf Antrag des Kreisjugendkonventes Potsdam beschlossen.

Zur gendergerechten Sprache wurde auf die EKD Broschüre „Sie ist unser bester Mann. Wirklich?!” verwiesen.

Zudem wurde empfohlen, Mitarbeitende über Schulungsangebote, Informationsveranstaltungen u.ä. zum Thema LGBTQIA*+ zu informieren und zu sensibilisieren.

Die Kreissynode ermutigt dazu, in der Verkündigung Anrede und Pronomen für Gott zu erproben und zu verwenden, die über rein maskuline Formulierungen hinausgehen.

Zwei Abschnitte aus dem Bericht von Superintendentin Angelika Zädow machte sich die Synode zu eigen.

Zum einen den Abschnitt „Kirche nicht nur im Wahljahr“. Dazu heißt es:

Wir erleben in dieser Zeit eine erschreckende Zunahme rechtsextremistischer, -populistischer und menschenverachtender Äußerungen und Aktionen. Hass, Misstrauen, Häme und Hetze sowie der Zweifel an demokratischen Prozessen werden systematisch gestreut und verbreitet.

Die vorläufige Spitze ist das Versprechen, Menschen anderer Herkunft, Kultur, Religion und Lebensformen ausweisen zu wollen.

Diese Haltung widerspricht dem Kern christlichen Glaubens. Jeder Mensch hat eine gottgegebene unveräußerliche Würde. Deshalb setzen wir uns als Christinnen und Christen in der Nachfolge Jesu für eine offene und vielfältige Gesellschaft ein.

Der Kirchenkreis Potsdam wird – nicht nur im Wahljahr - sondern darüber hinaus Maßnahmen und Aktionen unterstützen, die das Miteinander, die Teilhabe und die demokratische Bildung stärken.

Die Ideologie rechtsextremer Positionen wie des III Weges, der Partei `Die Heimat` und der AFD sind mit dem christlichen Glauben und der Grundordnung unserer Kirche unvereinbar.

Zum anderen den Abschnitt „Förderung von Integration gerade jetzt“

Dass ausgerechnet jetzt der Wegfall wichtiger Integrationsmaßnahmen des Landes Ende des Jahres droht, weil die Finanzierung ausläuft und aufgrund des Wahlkampfes keine Sicherheit zur Finanzierung der Fortführung der Arbeit gegeben wird, erfüllt mit großer Sorge.

Zu den bedrohten Maßnahmen gehören so erfolgreiche Projekte wie

  • die Migrationssozialarbeit II, mit der das Land Beratung für Menschen finanziert, die in den Landkreisen und kreisfreien Städten ankommen
  • die Beratungsstelle bei der Integrationsbeauftragten
  • das Projekt „Telefon- und Videodolmetschen“, das Mitarbeitenden in Behörden, Sozialarbeitenden, Lehrer:innen, Ärzt:innen, das Gespräch mit Zugewanderten auf Augenhöhe zu führen erleichtert und die Zugangsbarrieren in Regeleinrichtungen deutlich abbaut
  • die Förderung von Integrationsangeboten vor Ort, von denen in der Vergangenheit das Stadtteilzentrum im Kirchsteigfeld als auch der KK Potsdam profitieren konnten.

Das Land Brandenburg hat sich in der Vergangenheit mit diesen Projekten sehr für die Integrationsarbeit eingesetzt.

Die Kreissynode appelliert an das Land Brandenburg, entsprechende Mittel kurzfristig zur Verfügung zu stellen.