Die Schuke - Orgel

Schuke-Orgel nach Fertigstellung ihrer vollständigen Restaurierung 2019

Nach insgesamt drei geplanten und absolvierten Bauabschnitten in den Jahren 2009 – 2019 erklingt die Schuke-Orgel seit dem 125. Kirchweihfest in wunderbarer Klangvielfalt. Möge die Schuke-Orgel das unermüdlich schlagende musikalische Herz der Evangelischen Pfingstkirche sein, SOLI DEO GLORIA.

Nach den beiden ersten Bauabschnitten konnte die Orgel mit einem vollständigen Hauptwerk (untere Manualtastenreihe) mit neun Registern, drei Registern im Schwellwerk und drei Registern im Pedalwerk zu jedem Gottesdienst, bei Hochzeiten und auch schon bei Konzerten in den verschiedensten Klangkombinationen eingesetzt werden. Im dritten Bauabschnitt wurden die am Anfang noch fehlenden 10 Register nach und nach hinzugefügt. Es begann mit einem kleinen Register im Schwellwerk, dem Gemshorn 2', einer Klangfarbe, die zwischen dem kräftigen, metallenen Principalklang und dem weichen Flötenklang liegt und sich durch eine konische Bauweise auszeichnet. Damit das reine Pedalwerk nicht nur die ganz tiefen 16'-Register zur Verfügung hat, kam als zweites eine eher technische Erweiterung dazu, die "Extension" des Subbass' 16' (Holzpfeifen) zur Bassflöte 8'. Mit dieser Erweiterung erklingt neben den tiefen Tönen auch jeweils das gleiche Register eine Oktave höher dazu. Das bedeutet aber auch, dass 12 hohe Holzpfeifen gebaut und hinzugefügt wurden. Zuletzt folgte das Register Geigenprincipal 8', ein reines Metallregister, was die klangliche Basis des Schwellwerkes bildet. Der Principal ist ja das Hauptregister in jedem Werk und findet sich als "Vorsteher" öfter im Prospekt, der Schauseite der Orgel, wieder. Sein kräftiger, klarer Klang wird durch die Oktavregister und die Mixtur zum strahlenden, vollen Klang der Orgel (Pleno) vervollständigt. Im Schwellwerk konnten zunächst nur die vier Flötenregister klingen, da die anderen noch fehlten. Der Geigenprincipal 8' wird auch als Solostimme eingesetzt: Der Principalklang wird durch einen etwas engeren Durchmesser (bzw. Mensur) der Pfeifen mehr in Richtung Streicher verfremdet, so dass der Klang homogener in das (musikalisch) romantisch angelegte Schwellwerk passt. Danach wurde ein ganz spezielles Soloregister eingebaut, was nur in Verbindung mit dem Geigenprincipal funktioniert: Die Vox celestis ("himmlische Stimme") - einer akustischen Schwebung zwischen zwei absichtlich leicht verstimmten, gleichzeitig klingenden Pfeifen, die noch von der Vorgängerorgel stammt.

Dank großzügiger Zuwendungen treuer Spender und den steten Einnahmen von Mitgliedsbeiträgen, Kollekten und Gaben aus der Spendenpfeife am Ausgang der Kirche konnten abschließend die Terz 1 3/5‘ und der Nassat 2 2/3‘ folgen. Die Terz färbt den Orgelklang auf ganz eigene Weise. Auch der Nassat kann solistisch mit eingesetzt werden, es erklingt neben der Grundstimme (z.B. Geigenprincipal) dann die Quinte als ganz charakteristische Klangfarbe. Nassat und Terz können auch gemeinsam als „kleine Cymbel“ den Klang des Schwellwerks füllen, so dass ein kleines Pleno als Widerpart zum großen Organo pleno des Hauptwerkes entsteht.

Damit stehen mehr Möglichkeiten als je zuvor zur Verfügung, vor allem um im Gottesdienst den Gemeindegesang so zu begleiten, dass die Melodie besser zu hören ist und es sich leichter zur Orgel singen lässt. Neben vier anderen Klangfarben gesellt sich der Principal 8' im Pedalwerk.

Ihr M. Lunberg, Vorsitzender des Kirch- und Orgelbauvereins

Die neue Orgel in Ausbaustufen

Disposition der Schukeorgel in der Pfingstkirche

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