Dach und Kirchturm

2010 / 2011 wurde das Kirchdach saniert.

Das war dringend nötig und eine Herausforderung. In den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges gehörte Golm zum Verteidigungsring um Berlin. Der anrückenden Roten Armee wurde erbitterter Widerstand entgegengesetzt. Im April 1945 verloren viele Menschen in Golm ihr Leben, viele Bauwerke gingen unwiederbringlich verloren. Auch die Neue Kirche nahm durch Beschuss schweren Schaden. Erst 1962 konnte sie durch Eigeninitiative von Kirchenmitgliedern notdürftig gesichert werden. Der beschädigte Dachreiter musste 1971 aus Sicherheitsgründen heruntergenommen werden. Ein schwerer Blitzschlag gab 2002 dem Turmdach den Rest. Für die Dachsanierung wurde eine Gesamtsumme von 256.000 Euro benötigt, viel Geld für unsere kleine Kirchengemeinde. Baustart war am 26. April 2010. Die Ministerin für Wissenschaft Forschung und Kultur, Frau Dr. Martina Münch, Konsistorialpräsident Ulrich Seelemann und Frau Heidi Gerber von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz komplettierten mit der Übergabe ihrer Förderbescheide die Finanzierung dieses Vorhabens am 26. April 2010 in einem feierlichen Akt in der Golmer Kaiser-Friedrich-Kirche. Am 11. September 2011, am Tag des offenen Denkmals, konnte die Fertigstellung gefeiert werden.

Gleich zu Beginn wurden zwei scharfe Handgranaten aus dem Zweiten Weltkrieg im Gewölbe gefundenen. Hausschwamm und Belastung durch frühere Konservierungsmittel sorgten für steigende Kosten und zeitliche Verzögerungen.

Die Kirchengemeinde Golm und der Kirchbauverein Golm danken sehr herzlich, die diese Sanierung möglich machten:
• Deutsche Stiftung Denkmalschutz
• EKBO – Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz
• Förderkreis Alte Kirchen Berlin-Brandenburg e.V. (FAK)
• Kirchenkreis Potsdam
• Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg
• Ortsbeirat Golm / Stadt Potsdam

Ein ganz besonderer Dank gilt den vielen privaten Spenderinnen und Spendern, die ganz entscheidend dazu beigetragen haben, dass die Dachsanierung durchgeführt werden konnte.

Foto: Kirchbauverein Golm e.V.
Foto: Kirchbauverein Golm e.V.
Foto: Kirchbauverein Golm e.V.

Auftakt der Dachsanierung am 26. April 2010

Die Ministerin für Wissenschaft Forschung und Kultur, Frau Dr. Martina Münch, Konsistorialpräsident Seelemann und Frau Heidi Gerber von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz komplettierten mit der Übergabe ihrer Förderbescheide die Finanzierung dieses Vorhabens am 26. April 2010 in einem feierlichen Akt in der Golmer Kaiser-Friedrich-Kirche.

Foto: Kirchbauverein Golm e.V.
Foto: Kirchbauverein Golm e.V.
Foto: Kirchbauverein Golm e.V.

2005/2006 wurde der Turm saniert und der historische Dachreiter neu aufgesetzt.

Im Jahre 2005 wurden die Schallluken des Glockenturms, die Glockenstube, die Ziffernblattnischen der Uhr, die Ziffernblätter und die Uhr selbst wieder hergerichtet werden. Besonders stolz sind wir darauf, dass im Jahre 2006 die schiefergedeckte Spitze des Turmes, der sogenannte Dachreiter, der im Jahre 1971 abgerissen werden musste, da er herunterzustürzen drohte, nun wieder aufgesetzt wurde. Damit erstrahlt das einstmals elegante Erscheinungsbild der Kirche wieder über dem Ort Golm und der traurige Turmstumpf ist Vergangenheit. Am Turm und teils in der Fassade sind die provisorisch geschlossenen Einschüsse aus den letzten Kriegstagen jedoch weiterhin zu sehen. Die Nachbarinnen und Nachbarn aus der Geiselbergstraße haben mehrere tausend Euro für die Reparatur der mechanischen Kirchturmuhr sowie für die Erneuerung der drei Zifferblätter der Uhr nach historischem Vorbild gesammelt. Super! In liebevoller Handarbeit haben Jürgen Kaminski, Potsdam, Hans-Christian Angerer und Uhrmachermeister Wilfried Blume, beide Wernigerode, die Uhr ausgebaut, von drei Schichten alter Farbanstriche befreit, gereinigt, gerichtet und neue Teile angefertigt, wo dies notwendig wurde. Das Schlagwerk wurde gerichtet und dann Uhrwerk und Zeiger miteinander verbunden.

Das Dach der Kaiser-Friedrich-Kirche war schon seit Jahren in einem sehr schlechten Zustand. Feuchtigkeit drang durch das schadhafte Dach in das Gebäude ein und zunehmend gab es dadurch auch im Kircheninnern Schäden am Mauerwerk. Es musste dringend etwas unternommen werden.

Für die Dachsanierung wurde eine Gesamtsumme von 256.000 Euro benötigt. Ein Bauvorhanden in dieser Größenordnung durchzuführen, ist nicht leicht. Viele öffentliche, kirchliche und private Geldgeber mussten gewonnen werden. Das war geglückt. Die Dachsanierung konnte beginnen.

 

Das historische Uhrwerk auf dem Weg in die Werkstatt. Foto: Kirchbauverein Golm e.V.

Der gezimmerte Dachreiter mit einer Höhe von 17 m wird auf die Kirchturmspitze gehoben. Foto: Löhmannsröben

Sanierter Dachreiter mit Ziffernblatt der Uhr, deutlich erkennbare Schäden von 1945. Foto: Löhmannsröben

Fotos: Kirchbauverein Golm e.V.

Das historische Uhrwerk auf dem Weg in die Werkstatt. Foto: Kirchbauverein Golm e.V.
Der gezimmerte Dachreiter mit einer Höhe von 17 m wird auf die Kirchturmspitze gehoben. Foto: Hanna Löhmannsröben
Sanierter Dachreiter mit Ziffernblatt der Uhr, deutlich erkennbare Schäden von 1945. Foto: Löhmannsröben

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