"Der Evangelischen Kirche in Bornim zur Einweihung am 11. Juni 1903 " Kaiserin Auguste Viktoria
Erstmals erwähnt wurde eine Kirche in Bornim im Jahr 1289. Um 1500 kam es zu einem Neubau, der Ende des 19. Jahrhunderts als zu klein befunden wurde. So beschloss man am 15. August 1898 eine neue Kirche unter dem Protektorat der Kaiserin Auguste Viktoria zu errichten. Nach ersten Entwürfen des Regierungs- und Baurats Ludwig von Tiedemann übernahm der Regierungsbaumeister Arthur Kickton die weiteren Arbeiten. Auf ihn gehen auch die Entwürfe und Details für die gesamte Innenausstattung zurück. Eingeweiht wurde die Kirche am 11. Juni 1903 in Anwesenheit des Kaiserpaares.
Die Gestalt der Kirche ist bis heute fast unverändert erhalten. Bei dem Gebäude handelt es sich um einen neugotischen Saalbau mit einem sehr breiten Hauptschiff, einer Holztonnendecke und einem asymmetrisch angefügten kurzen schmalen Seitenschiff mit Empore. Quer vorgelagert ist eine breite Eingangshalle. Das Mauerwerk besteht aus roten Ziegeln und wird durch Putzblenden belebt. Der Altarraum wird vom Sakristeianbau links und dem stattlichen 55 Meter hohen Turm rechts flankiert.
Der Chor ist von zwei massiven Kreuzgewölben überspannt, wobei die Innenfelder mit Blumenmotiven verziert sind. Die Schmuckfelder der Kanzel sind mit pflanzlichen Motiven gestaltet, im unteren Bereich der Kanzel ist der Name der Stifterin zu lesen (Luise Albrecht).
Der Untersatz des Altars besteht aus Sandstein, der Aufsatz aus Eichenholz stammt von Bildhauer Gustav Kuntzsch. Dieser Altaraufsatz stellt Christus am Kreuz dar, daneben finden sich die Symbole der Evangelisten (Engel=Matthäus; Löwe=Markus; Stier=Lukas; Adler=Johannes). Die Altarbibel trägt eine Widmung der Kaiserin Auguste Viktoria. Der Taufstein besteht aus rotem und weißem Sandstein.
Die Wandgemälde im Altarraum stammen von Paul Mohn. An der rechten Wand findet sich die Darstellung der Emmausjünger, an der linken eine Szene zum Thema „Lasset die Kindlein zu mir kommen“. In den beiden oberen runden Fenstern des Altarraumes ist die Geburt Christi und die Auferweckung des Lazarus dargestellt, darunter befinden sich je zwei Gruppen von drei Spitzbogenfenstern mit Christussymbolen. Die beiden Bilder rechts des Chores stammen aus der Vorgängerkirche von 1746.
Gegenüber der Sakristei befindet sich die Kaiserloge, das Gestühl und die ursprünglichen Fenster sind nicht erhalten, dafür aber die Bemalung in der Loge und das Wappen außen. Über der Kaiserloge befindet sich die Patronatsloge, sie war für den königlichen Amtsrat im Amt Bornim d´Alton-Rauch bestimmt.
Die pneumatische Orgel wurde von der Firma Sauer aus Frankfurt/Oder gefertigt und war ein Geschenk Kaiser Wilhelms II. Im Jahr 2010 erfolgte eine umfassende Restaurierung durch die Firma Schuke.
Unsere Kirche ist nicht immer geöffnet. Im Rahmen der Veranstaltungen "Bornimer Konzerte" und während der offenen Sonntage im Sommer können Sie die Bornimer Kirche erleben.
Seien Sie herzlich willkommen unser Kleinod anzusehen.