Die Woehl-Orgel der Friedenskirche, gebaut im Jahre 2004, ist besonders in technischer und klanglicher Hinsicht ein Meisterwerk.

Das Gehäuse der Orgel (entworfen von Ferdinand von Arnim) stammt aus dem Jahre 1848 und war zuerst mit einem 24-stimmigen Werk von Johann Gottlieb Heise bestückt. Die Kraft des Werkes wurde aber schon bald als nicht ausreichend für die Raumgröße empfunden, sodass in den Jahren 1867 und 1896 Veränderungen am Werk vorgenommen wurden.

Größere Umbauten erfuhr die Orgel in den Jahren 1909 durch Wilhelm Sauer und 1930/31 durch die Potsdamer Orgelbaufirma Alexander Schuke. Nach diesen Umbauten zählte das Werk 38 Stimmen.

Durch die Vergrößerung des Instruments war im Jahr 1909 die Verdeckung des Westfensters mit Pfeifen nötig.

Dauernde technische und konstruktive Mängel ließen ab dem Jahre 1976 den Wunsch nach einer durchgreifenden Verbesserung der Orgel enstehen. Mit KMD Matthias Jacob als treibender Kraft und Andreas Kitschke als Vorsitzenden des Bauvereins konnten in einer fast 30 Jahre dauernden Aktion die Mittel für eine durchgreifende Orgelerneuerung eingeworben werden.

Gerald Woehl aus Marburg erhielt mit seinem überzeugenden Konzept den Auftrag zur durchgreifenden Erneuerung der Orgel, die von 2002 bis 2004 durchgeführt wurde. Die Orgel umfasst nun 51 Register bei zwei Transmissionen, zwei Oktavauszügen sowie einem Kollektivzug und verwendet klangschöne alte Register von Heise, Gesell, Sauer und Schuke.

Die Disposition vereint in genialer Weise verschiedene Strömungen der Orgelbaugeschichte, ohne dadurch aber beliebig zu klingen.

Der beengte Raum auf der Empore der Friedenskirche ist so optimal ausgenutzt, dass nun das Westfenster wieder sichtbar ist.

Besonders hervorzuheben sind die genial angelegten Trakturen, die trotz ihrer teils komplizierten Führung eine leichte und präzise Spielart erlauben, sowie die elf auf engstem Raum angelegten, komplett mechanisch realisierten, vielfältigen Verkopplungsmöglichkeiten der Manuale und Pedale.

Anlässlich der Indienstnahme des Instruments im Jahre 2004 wurde eine informative Festschrift gedruckt und eine DVD über die Orgel produziert. Beides können Sie am Schriftenstand der Friedenskirche erwerben.

Aufgrund von Baumaßnahmen an der Friedenskirche wurde die Woehl-Orgel von November 2017 bis Juli 2018  durch die Erbauerfirma vollständig ausgebaut und gereinigt. Pünktlich zum Orgelsommer 2018 wurde die Orgel wieder in Betrieb genommen und erfreut die Zuhörer nun wieder mit frischem Klang. Eine abschließende, behutsame Nachintonation schloß die Arbeiten ab. Die Zeit ohne große Orgel wurde durch ein kleines Interimsinstrument der Werkstatt Woehl und unser Schuke-Positiv überbrückt.

LERNEN SIE UNSERE ORGEL KENNEN!

Jeden Dienstag von 1. Juni bis einschließlich 28. September 2021 erklingt um 15 Uhr ein halbstündiges Orgelkonzert in der Friedenskirche. Eine ideale Gelegenheit um die großartige Woehl-Orgel (2004) der Friedenskirche in all ihren Facetten kennenzulernen. Einige Kurzkonzerte können auch auf der Orgelempore erlebt werden. Nach dem Konzert sind sie herzlich zu einer Orgelführung auf die Orgelempore eingeladen.

Eintritt frei, Spenden für die Kirchenmusik am Ausgang erbeten.

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