Ökumenische Segenswünsche zum Ramadan

Zum Beginn des Fastenmonats Ramadan haben Bischof Christian Stäblein und Erzbischof Heiner Koch im Namen der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und des Erzbistums Berlin Segenswünsche an muslimische Gemeinden und Einrichtungen gerichtet. In ihrem Grußwort rufen sie zu Mitgefühl, Nächstenliebe und Gemeinschaft auf und betonen die Bedeutung von Besinnung und Dialog in einer von Krisen und Kriegen geprägten Zeit. Das Grußwort im Wortlaut:

„Zum bevorstehenden Fastenmonat Ramadan senden wir Ihnen im Namen der Christinnen und Christen der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz und des Erzbistums Berlin herzliche Segenswünsche. In dieser von Krisen und Kriegen geprägten Zeit, in der gesellschaftliche Spaltungen, Hass und Hetze sowie Gewalt gegenüber Andersgläubigen und Andersdenkenden unser friedliches Zusammenleben gefährden, fühlen wir uns mit lhnen besonders verbunden. Gemeinsam mit Ihnen können wir in diesen Tagen neu über unsere Werte von Mitgefühl, Nächstenliebe und Gemeinschaft nachdenken. So kann, wie es die katholische Christin Martina Hack ausdrückt, die besondere Zeit des Fastens, der Reflexion und des Gebetes auch dazu dienen, „Gedanken voller Hass und Neid, Gedanken von Ärger und Streit, Leid- und Tränengedanken, Gedanken, die belasten" loszulassen und freizugeben, „um Platz für neue Gedanken voller Mut und Kreativität zu schaffen.“

Lassen Sie uns in den kommenden Wochen gemeinsam um Gottes Schutz bitten:

• Möge unser gemeinsames Vertrauen auf Gottes Schutz uns vor Verzweiflung bewahren, denn sie macht blind für die Möglichkeiten, die uns trotz allem offenstehen.
• Beten wir darum, dass Gott allen, die Verantwortung tragen, die Weisheit schenke, das Rechte zu tun und zum Wohle aller Menschen zu handeln.
• Lassen Sie uns in dieser Zeit der Besinnung auch an die Verfolgten, Bedrängten, Bedürftigen und Schwachen denken: weltweit und in unserer Gesellschaft; und darum, dass wir Kraft und neuen Mut bekommen, uns füreinander einzusetzen.
• Beten wir auch für ein harmonisches Miteinander und unterstützen wir uns in diesen schwierigen Zeiten gegenseitig, um eine bessere Zukunft für alle zu gestalten.

Wir können die vier Wochen des Ramadan als Gelegenheit begreifen, den Dialog zu suchen und einander mit Respekt, Offenheit und lnteresse zu begegnen.

Wir wünschen Ihnen, Ihren Familien, Angehörigen und Gemeinden eine Ramadan-Zeit des echten Friedens, der geteilten Freude und der spirituellen Erneuerung. So grüßen wir Sie zu Beginn des diesjährigen Fastenmonats Ramadan zum Zeichen der Nähe und der Verbundenheit.“

(Pressemitteilung EKBO)